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Schmerzmittel und ihr Einfluss auf den Blutdruck

Vor Schmerzen unterschiedlicher Art ist niemand gefeit - seien es Kopf-, Zahn- oder Erkältungsschmerzen, gegen die akut Schmerzmitteln eingenommen werden, oder Schmerzen aufgrund von Gelenkerkrankungen, die eine längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln erfordern.

Wer allerdings unter erhöhtem Blutdruck leidet, sollte bei der Einnahme von Schmerzmitteln seine Werte besonders im Auge behalten.

Medikamente
Viele Schmerzmittel haben als mögliche Nebenwirkung eine Blutdrucksteigerung angegeben. Dies gilt auch für frei verkäufliche Präparate, die unter anderem auch in der Erkältungszeit als Mittel der Wahl gegen Schmerzen und Fieber eingesetzt werden.

Bereits 2007 untersuchten Forscher in den USA die Wirkung von Schmerzmitteln auf den Blutdruck. In dieser Studie wurden Probanden mit anfänglich normalen Blutdruckwerten beobachtet. Innerhalb von vier Jahren wurden bei einem Achtel der Teilnehmer erhöhte Blutdruckwerte gemessen. Den größten Einfluss auf den Blutdruck nahmen Schmerzmittel der Wirkstoffgruppe NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), zu denen zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen zählen.

Doch auch das häufig eingenommene Paracetamol stand diesen kaum nach und erhöhte das Risiko zu hoher Blutdruckwerte um 34 Prozent. Am günstigsten schnitt in dieser Studie ASS (beispielsweise Aspirin) ab.

In einer neueren Studie haben Forscher nun die Wirkung der unterschiedlichen Wirkstoffe der NSAR-Gruppe auf den Blutdruck untersucht. Die Effekte, die NSAR auf den Blutdruck haben können, sind besonders interessant, da diese Medikamente gegen die schmerzhaften Erkrankungen Arthrose und Arthritis eingesetzt werden. Beide Erkrankungen treten vor allen Dingen bei älteren Menschen auf - einer Patientengruppe, in der auch erhöhte Blutdruckwerte häufig zu finden sind.

Bislang wurde diesen Präparaten generell eine blutdrucksteigernde Wirkung unterstellt. Nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaftler ist dies aber abhängig vom Wirkstoff.

Schmerzen
Weltweit gehören nichtsteroidale Entzündungshemmer wie Ibuprofen, Naproxen oder Celecoxib zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Ibuprofen und Naproxen sind frei verkäuflich und werden daher gerne auch zur Selbstmedikation eingesetzt.

Speziell Ibuprofen kann jedoch deutlich Einfluss auf den Blutdruck nehmen. In der Studie wurden nach vier Monaten um 3,7 mmHg erhöhte systolische Werte gemessen. Bedenkt man, dass eine Senkung des Blutdrucks um 2 mmHg  das Infarktrisiko um 10 Prozent und das Mortalitätsrisiko bei einer koronaren Herzerkrankung um 7 Prozent senkt, wird die Relevanz dieses Ergebnisses schnell klar. Naproxen ließ den systolischen Blutdruck um durchschnittlich 1,6 mmHg steigen. Bei der Behandlung mit Celecoxib zeigte sich hingegen eine leichte Senkung der systolischen Blutdruckwerte um 0,3 mmHg im Durchschnitt.

Hypertoniker sollten daher die Einnahme von Schmerzmitteln mit ihrem Arzt besprechen, um einen geeigneten Wirkstoff zu finden, der die Blutdruckwerte möglichst wenig beeinflussen kann.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 17.04.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).

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