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Das metabolische Syndrom - Blutdruck ist nur ein Teil davon

Das metabolische (= den Stoffwechsel betreffende) Syndrom ist keine eigenständige Krankheit. Es bezeichnet das Zusammentreffen verschiedener Erkrankungen beziehungsweise Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Vorrangig besteht das metabolische Syndrom, welches auch Wohlstandssyndrom genannt wird, aus:
  • Übergewicht (Adipositas) mit Fetteinlagerungen - vor allem am Bauch
  • erhöhten Blutdruckwerten
  • erhöhten Blutzuckerwerten (der Zuckerstoffwechsel ist durch eine Insulinunempfindlichkeit oder Insulinresistenz gestört)
  • gestörtem Fettstoffwechsel
Metabolisches Syndrom

Diese vier Symptome werden zusammen als „das tödliche Quartett“ bezeichnet. Die Gefahr, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben, verdoppelt sich mit dem Auftreten des metabolischen Syndroms. Das Risiko, eine Diabeteserkrankung zu bekommen, liegt nun fünfmal höher als bei Personen ohne das Wohlstandssyndrom.

Betroffen sind derzeit etwa 25 Prozent der deutschen Bevölkerung - Tendenz steigend. Am häufigsten erkranken Menschen über 60 Jahren, jedoch können die Symptome auch schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten.

Die vier Hauptsymptome

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Übergewicht
Übergewicht wird auch als Adipositas bezeichnet. Im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom spielt vor allem das in der Bauchregion und zwischen den Organen angelagerte Fett eine Rolle. Die Fachleute sprechen hierbei von viszeralem Fett. Dieses ist sehr stoffwechselaktiv und beeinflusst sowohl den Fett- als auch den Zuckerstoffwechsel. Um das Risiko schnell einschätzen zu können, wird der Bauchumfang auf Taillenhöhe gemessen. Als Grenze gilt bei Frauen 88 cm, bei Männern 102 cm.


Bluthochdruck
Erhöhte Blutdruckwerte

Blutdruckwerte im hochnormalen Bereich oder eine bereits behandelte Bluthochdruckerkrankung sind ein weiteres Kennzeichen des metabolischen Syndroms. Da erhöhte Blutdruckwerte für sich alleine schon ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bergen, verschärft sich dieses Risiko im Zusammenspiel mit weiteren Risikofaktoren gravierend.

Diabetes
Erhöhte Blutzuckerwerte

Eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber Insulin oder eine Insulinresistenz führt zu erhöhten Blutzuckerwerten. Hier zeigt sich ein fataler Zusammenhang der einzelnen Symptome des metabolischen Syndroms, denn das stoffwechselaktive viszerale Fett (siehe Übergewicht) nimmt direkt Einfluss auf die Empfindlichkeit gegenüber Insulin: Es verringert diese. Daher sind erhöhte Blutzuckerwerte (ab 110 mg/dl nüchtern) oder ein schon bestehender Diabetes mellitus ein Symptom des metabolischen Syndroms.

Cholesterin
Gestörter Fettstoffwechsel

Dieser ist gekennzeichnet durch erhöhte Triglycerid-Werte ab 150 mg/dl (über 1,7 mmol/l) sowie erniedrigte Werte des (guten) HDL-Cholesterins. Bei Frauen liegt dieser Wert dann unter 50 mg/dl (unter 1,25 mmol/l) und bei Männern unter 40 mg/dl (unter 1,05 mmol/l). Auch hier besteht der Zusammenhang mit dem Bauchfett. Es nimmt auch auf den Fettstoffwechsel einen ungünstigeren Einfluss als beispielsweise an den Oberschenkeln angelagertes Fett.

Neben diesen Hauptkennzeichen gibt es noch einige weitere Symptome, die in den Komplex „metabolisches Syndrom“ hineinspielen können. Zu diesen weniger bekannten Faktoren gehören beispielsweise erhöhte Harnsäurewerte, eine verstärkte Blutgerinnung sowie eine erhöhte Eiweißausscheidung über den Urin.

Obwohl es beim metabolischen Syndrom um verschiedene, gemeinsam auftretende Risikofaktoren geht, ist die grundlegende Behandlung für alle Symptome gleich. Der derzeitige Lebensstil muss geändert werden mit dem Ziel, das Körpergewicht beziehungsweise den Bauchumfang zu reduzieren. Das erreicht man durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und mehr Bewegung. Diese Änderung wiederum hat nicht nur auf Umfang und Gewicht einen positiven Einfluss, sondern auch auf den Blutdruck, die Blutfettwerte sowie die Blutzuckerwerte und die Empfindlichkeit gegenüber Insulin.

Quellen

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 10.04.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).

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