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Blutdruck und Schilddrüse

Ein konkreter Auslöser von Bluthochdruck lässt sich nur bei etwa 10-15 Prozent aller Hypertonie-Erkrankungen finden. Diese werden als sekundäre Hypertonie bezeichnet. Der Bluthochdruck wird hier als Folge einer Grunderkrankung gesehen.

Eine solche andere Grunderkrankung kann eine Schilddrüsen-Fehlfunktion sein. Die Schilddrüse ist eine hormonproduzierende Drüse. Sie liegt in Form eines Schmetterlings im unteren Halsbereich – etwas unterhalb des Kehlkopfes . Ihre Hauptfunktion ist die Produktion der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) und des Peptidhormons Calcitonin sowie die Speicherung des Jodes, welches die Schilddrüse schließlich für die Hormonherstellung benötigt.

Schilddr³se
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) werden verstärkt Schilddrüsenhormone ins Blut abgegeben, die Wirkungen auf das Herz und das Gefäßsystem haben. Der Einfluss der Hormone lässt das Herz schneller schlagen. Das Blutvolumen wird ebenfalls hierdurch erhöht. Dies wiederum wirkt sich vor allem auf den systolischen (oberen) Blutdruckwert aus: Auch dieser steigt. Die Blutdrucksteigerung liegt meist im moderaten Bereich, da dem erhöhten Blutvolumen ein weiterer Effekt des Übermaßes an Schilddrüsenhormonen entgegensteht. Sie sorgen nämlich auch für eine Weitstellung der Gefäße.

Neben der Schilddrüsenüberfunktion kann auch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) den Blutdruck auf lange Sicht erhöhen. Hier liegt keine direkte Einwirkung auf das Herz zugrunde, sondern die Auswirkung auf das Gefäßsystem. Eine Unterfunktion der Schilddrüse bewirkt, dass weniger Schilddrüsenhormone in das Blut abgegeben werden können. Der Mangel an den Hormonen bewirkt auf Dauer, daß die Blutgefäße steifer , also weniger flexibel werden und erhöht somit den Widerstand, den sie bieten. Das wirkt sich besonders auf den diastolischen, unteren Blutdruckwert aus, der hierdurch ansteigt. Es kann bei der Schilddrüsenunterfunktion aber auch zu niedrigem Blutdruck kommen, da sich das Herzzeitvolumen vermindert.

Bei der Behandlung einer sekundären Hypertonie ist die Behandlung der Grunderkrankung essentiell wichtig. So wird hier die Behandlung der Fehlfunktion der Schilddrüse im Vordergrund stehen. Sollte der Blutdruck sich hierdurch nicht ausreichend senken lassen, können darauf abgestimmte Blutdruckmedikamente zusätzlich zum Einsatz kommen.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 12.04.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).

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