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Maskierte Hypertonie

Als maskierte Hypertonie bezeichnet man eine Hypertonie, die sich bei der Messung in der Arztpraxis nicht zeigt. Hier werden also Normalwerte gemessen - im Alltag oder am Arbeitsplatz liegen die Blutdruckwerte jedoch im hypertonen Bereich.

Die maskierte Hypertonie ist die klassische, durch Stress ausgelöste (stressinduzierte) Form der Hypertonie. Während des Arbeitsalltags unter hoher Stressbelastung treten erhöhte Blutdruckwerte auf, obwohl diese in Ruhe (zum Beispiel in der Arztpraxis) und auch bei standardisierter körperlicher Belastung normal reagieren. Diese Diskrepanz - hoher Blutdruck bei mentaler Beanspruchung / normale Blutdruckreaktion bei körperlicher Belastung - ist charakteristisch für eine maskierte Hypertonie.

Um eine maskierte Hypertonie aufzudecken, bleibt daher nur eine ambulante Langzeit-Blutdruckmessung mit einem Gerät, das über eine gewisse Zeit im Alltag getragen wird, regelmäßig misst und die Werte aufzeichnet, oder die Selbstmessung des Blutdrucks im Alltag.

Maskierte- und Wei¯kittel-Hypertonie (Bluthochdruck) im Vergleich

Den Hinweis auf eine maskierte Hypertonie können erhöhte Blutdruckwerte bei Selbstmessungen geben. Aber auch bei hochnormal gemessenen Praxiswerten - insbesondere bei jüngeren, eher schlanken Menschen - sollte man hellhörig werden. Dies gilt vor allem dann, wenn psychosoziale Stressfaktoren, Alkoholkonsum oder Rauchen hinzukommen. In dieser Konstellation sind Männer häufiger von der maskierten Hypertonie betroffen, auch wenn sie leicht übergewichtig sind. Doch ebenso bei bereits unter Behandlung stehenden Hypertonikern kann eine maskierte Hypertonie vorliegen und - bei in der Praxis normal gemessenen Blutdruckwerten - einen Therapieerfolg vorgaukeln.

Bestehen typische, auf eine Hypertonie zurückzuführende Organschäden wie zum Beispiel ein Vorhofflimmern, die Erweiterung eines Vorhofes oder eine Vergrößerung der linken Herzkammer, sollte bei normalem Praxisblutdruck ebenfalls der Versuch unternommen werden, mittels einer Langzeit-Blutdruckmessung eine eventuell maskierte Hypertonie zu demaskieren.

An erster Stelle zur Behandlung der maskierten Hypertonie als klassische, stressinduzierte Form steht die Stressreduktion. Ob eine medikamentöse Therapie notwendig ist, hängt von der Schwere der Hypertonie ab. Liegen bereits Organschäden vor, wird in den meisten Fällen eine medikamentöse Therapie unumgänglich sein. Diese unterscheidet sich aber nicht von der Behandlung einer „normalen“ Hypertonie.

In einer Studie wurde nachgewiesen, dass die maskierte Hypertonie etwa doppelt so häufig vorkommt wie die sogenannte Weißkittelhypertonie, bei der die Blutdruckwerte in den Praxismessungen gegenüber den Alltagswerten erhöht sind.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 14.12.2023

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

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