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Zink und Bluthochdruck

Zink als Nahrungsergõnzung bei Bluthochdruck
Darüber, wie sich Zink auf den Blutdruck auswirkt, liest man oft eher Widersprüchliches. Einmal heißt es, dass sich ein Zinkmangel negativ auf den Blutdruck auswirken kann, dann wieder, dass zu viel Zink den Blutdruck steigen lässt. Wir haben uns das einmal genauer angesehen.

Zink bei Wunden und Erkältungen

Das Spurenelement Zink ist häufiger Bestandteil von Salben, die die Wundheilung unterstützen sollen. Auch als Nahrungsergänzung wird es gerne eingenommen, in der Hoffnung, Erkältungskrankheiten zu verhindern oder schneller durchzustehen. Leider gibt es für die Verhinderung von Infekten keine ausreichenden Belege. Um eine Erkältung möglicherweise zu verkürzen, wären sehr hohe Dosen notwendig. Diese sind jedoch nicht mehr als Nahrungsergänzung zu bezeichnen, sondern in dieser Dosierung verschreibungspflichtig.

Studie zu Zink und Blutdruck

Nach den bisherigen Studien, die zu uneinheitlichen Ergebnissen kamen und zudem an Mäusen, Ratten oder humanen Gefäßstücken geforscht wurde, befasste sich nun eine Kohortenstudie mit dem Thema. Im Juni 2024 wurde diese von chinesischen Forschern durchgeführte Studie, die den Zusammenhang zwischen Zink und dem Blutdruck untersuchte, veröffentlicht. Hierin wurden die Daten von über 12000 Teilnehmern einbezogen, die auf das aufgenommene Zink und die gemessenen Blutdruckwerte ausgewertet wurden.

Ergebnisse der chinesischen Studie

Es zeigte sich, dass sowohl eine zu geringe als auch eine zu hohe Zufuhr von Zink den Blutdruck steigen ließ. Die sich ergebende Kurve zeigte einen J-förmigen Verlauf; der Wendepunkt lag bei 10,9 mg Zink pro Tag. Bis dahin sank das Risiko eines Bluthochdrucks; wurde mehr Zink zugeführt, stieg das Risiko wieder an. Die Forscher konnten als Bereich mit dem geringsten Bluthochdruckrisiko eine Zufuhr von 10,0 bis 12,2 mg Zink pro Tag identifizieren.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Menge als Nahrungsergänzung eingenommen werden muss. In der Regel ist Zink im ausreichenden Maß in der Nahrung enthalten, sodass keine weitere Zufuhr notwendig ist. Bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung empfiehlt es sich, auf eine ausreichende Aufnahme von Zink zu achten, dass dieses vor allem in tierischen Produkten enthalten ist.

Risiko einer Überdosierung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt 6,9 mg als Höchstmenge, die an Zink zusätzlich täglich eingenommen werden kann. Viele der im Handel frei verkäuflichen Tabletten oder Kapseln enthalten jedoch 15 – 25 mg, was zu einer Überdosierung führen kann. Produkte mit mehr als 25 mg Zink gelten als verschreibungspflichtige Arzneimittel. Rein mit über die Nahrung aufgenommenem Zink ist eine Überdosierung unwahrscheinlich. In der Literatur lässt sich einzig der Verzehr von sehr großen Mengen an Austern finden, der zu einem Zuviel an Zink führen könnte, da diese mit 22 mg/ 100 g sehr zinkhaltig sind.

Zinkvergiftung

Wird zu viel Zink zugeführt, kann dies zu einer Vergiftung führen. Mögliche Symptome einer Überdosierung reichen von Magen-Darm-Beschwerden über Kopfschmerzen bis hin zu hohem Fieber bei einer Vergiftung.
Wird Zink dauerhaft überdosiert zugeführt, kann dies das Immunsystem schwächen, also genau das Gegenteil dessen erreichen, das man sich erhofft. Weiter kann es zu einem Kupfer- oder Eisenmangel führen, was wiederum Nervenschäden, ein allgemeines Schwächegefühl oder eine Blutarmut nach sich ziehen kann.
Eine Zinkvergiftung ist jedoch selten. Sie kann übrigens auch durch das Einatmen von Zinkdämpfen, z.B. bei Schweißarbeiten ohne Atemschutz, entstehen.

Fazit

Zink ist als Nahrungsergänzung in der Regel nicht notwendig. Möchte man es dennoch einnehmen, sollte man dies mit Maß und Ziel tun und seinen Blutdruck im Auge behalten. Denn sowohl ein Mangel an Zink als auch eine zu hohe Zufuhr kann den Blutdruck erhöhen.

Quellen:

  • https://www.eurekalert.org/news-releases/1046983
  • https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/mehr-zink-bei-erkaeltungen-13390
  • https://www.zinkorot.de/alles-zu-zink/zink-ueberdosierung.html
Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 02.09.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (09/2024).

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