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Blutspenden gegen Bluthochdruck

Gutes tun und selbst davon profitieren - dies gelingt Bluthochdruck-Patienten ganz einfach mit regelmäßigem Blutspenden. Hiervon haben nicht nur Menschen etwas, die dringend auf Fremdblut angewiesen sind (sei es krankheitsbedingt oder durch einen Unfall), sondern auch der Blutspender selbst, der an zu hohem Blutdruck leidet. Blutspenden ist vielfach auch unter der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente möglich. Die Beurteilung ob eine Blutspende mit der aktuellen Medikation möglich ist, obliegt dem Spendearzt vor Ort.

Blutspenden gegen Bluthochdruck
Da bei einer Vollblutspende im Normalfall etwa 500 ml Blut abgenommen werden, ist es nicht verwunderlich, dass der Blutdruck unmittelbar sinkt. Dies liegt an der kurzfristig verminderten Blutmenge, die im Körper im Umlauf ist. Deshalb ist es wichtig, nach dem Blutspenden zu trinken und auf körperliche Anstrengung zu verzichten. Das „verloren“gegangene Volumen ist schnell wieder aufgefüllt. Um die verschiedenen Blutbestandteile nachzubilden, dauert es - je nach Bestandteil - bis zu zwei Monaten. Die Leistungsfähigkeit ist in dieser Zeit jedoch nicht eingeschränkt.

Der blutdruckmindernde Effekt zeigt sich bei Blutspendern mit Hypertonie jedoch nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig. Die Berliner Charité beobachtete in einer Studie insgesamt 300 Blutspender. Die Hälfte von ihnen litt unter Bluthochdruck, der Rest hatte normale Blutdruckwerte. Beobachtet wurden über einen Zeitraum von bis zu vier regulären Blutspenden - das entspricht neun bis zwölf Monaten.

Die beobachtete Blutdrucksenkung bei Spendern, die mit einer mittelschweren Hypertonie (Grad II) gestartet sind, ist schon fast als drastisch zu bezeichnen. Die Werte sanken systolisch um 17,1 mmHg und diastolisch um 11,7 mmHg. Interessanterweise blieben die Werte der normotonen Kontrollgruppe konstant. Es muss also niemand mit normalen Blutdruckwerten Angst haben, dass sein Blutdruck durch das Blutspenden zu niedrig wird.

Woran dies genau liegt, ist noch nicht endgültig erforscht. Es gibt jedoch verschiedene Theorien. So könnte zum Beispiel durch den verringerten Eisenspiegel durch die Spende der oxidative Stress für die Gefäße abnehmen und diese hierdurch elastischer bleiben, was wiederum der Blutdruckregulation zugutekommt. Eine andere Theorie besagt, dass der Gehalt an blutdrucksteigernden Hormonen und Metaboliten (Stoffwechselprodukten) durch die Blutspende sinkt und damit auch der Blutdruck. Da aber auch die „verlorenen“ Blutkörperchen neu gebildet werden müssen, könnte der gesunkene Blutdruck auch hiermit zusammenhängen, weil die neu gebildeten Blutbestandteile elastischer und leichter formbar sind. Um sie durch den Kreislauf zu pumpen, ist eventuell weniger Druck notwendig.

Doch auch, wer nicht regelmäßig Blut spendet, profitiert als Hochdruckpatient. Der blutdrucksenkende Effekt nach einer einmaligen Blutspende hält etwa sechs Wochen an.

Interessant wird die regelmäßige Blutspende für Hypertoniker insbesondere vor dem Hintergrund, dass schon eine geringe Senkung der Blutdruckwerte um 2 bis 3 mmHg vor unter Umständen tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann. Die erzielte Blutdrucksenkung durch regelmäßige Blutspenden fällt sogar noch wesentlich höher aus und kann zum Teil sogar die Effekte einer medikamentösen Therapie toppen.

Das regelmäßige Blutspenden erhöhte zudem die Lebensqualität der Spender. Diese fühlten sich insgesamt leistungsfähiger, was an der Verbesserung des Vermögens liegen kann, freie Radikale neutralisieren zu können. Oder auch am Wissen, Gutes zu tun.

Es gibt jedoch eine Altersbegrenzung für Blutspender. So kommen zum heutigen Stand Neuspender bis zum 65. Geburtstag in Frage. Erfahrene Spender dürfen bis zum 73. Geburtstag Blut spenden. Diese Begrenzung dient einzig dem Schutz der Spender. Das Blut selbst büßt mit zunehmendem Lebensalter des Spenders nicht an Qualität ein.

Wenn Sie Fragen rund um die Blutspende haben, finden Sie auf der Seite des Blutspendedienstes des BRK https://www.blutspendedienst.com/blutspende/spendeinfos/fragen-antworten#entry-17 viele Informationen und Antworten. Die örtlichen Blutspendetermine sind beispielsweise auf der Seite des DRK zu finden: https://www.blutspende.de/

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 21.02.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (02/2024).

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